Die Produktion des Überschneefahrzeuges BV202 begann bei Bolinder-Munktell (einer Tochter des schwedischen Volvo-Konzerns) im Jahr 1964. Der BV202 war als Truppentransport- und Versorgungsfahrzeug in verschneitem oder sumpfigem Gelände gedacht, und erfüllte diese Anforderungen perfekt durch seine vier angetriebenen Ketten und den Knicklenkungs-Mechanismus.
Das erste Modell Mk 1 wurde von einem 1.8 Liter Volvo 4-Zylinder Vergasermotor mit 82PS angetrieben, während das spätere Modell Mk 2 über den leistungsstärkeren 2-Liter Motor mit 97 PS verfügte.
Der Antrieb des hinteren Fahrzeugteiles ist zuschaltbar, die Motorleistung wird über ein 4-Gang Schaltgetriebe sowie ein Untersetzungsgetriebe bei zugeschaltetem hinteren Fahrzeugteil an die Ketten übertragen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 39 km/h über Land bzw. 6 km/h im Wasser, wobei das Fahrzeug mit voller Zuladung ohne Vorbereitung schwimmfähig ist.
Der BV202 wird über ein konventionelles Lenkrad gesteuert, welches die Hydraulikzylinder der Knicklenkung zwischen Motorwagen und Anhänger ansteuert. Eine Kardanverbindung überträgt die Antriebsleistung im Zuschaltbetrieb an den Hinterwagen.
Mit einer Zuladung von 10 Soldaten oder 1000 kg Nutzlast kam der BV202 in vielen Armeen zum Einsatz, so auch im Falklandkrieg zwischen Groß-Britannien und Argentinien.
Der Bedarf nach einer Leistungssteigerung führte ab 1974 zur Entwicklung des Nachfolgemodells BV206 der schwedischen Firma Hägglunds & Söner (heute BAE Systems Hägglunds AB), welches ab 1980 an viele Armeen ausgeliefert wurde. 1981 wurde die Produktion des BV202 eingestellt.
In unserer Sammlung findet sich dieses Fahrzeug als Vorläufer des später im Bundesheer erprobten BV206 „Hägglunds“.