Das „Schwergewicht“ unserer diesjährigen Teilnahme - Robert Gill’s White 666

Bereits zum zehnten Mal veranstaltete das Heeresgeschichtliche Museum in Wien 2017 das große Militärfahrzeugtreffen „Auf Rädern und Ketten“. An drei Tagen besuchten über 14000 Gäste die Veranstaltung, und der Traditionsverband war selbstverständlich auch diesmal wieder tatkräftig vertreten.

Als besonderes „Schmankerl“ konnten wir eine bis 1970 im Bundesheer eingesetzte amerikanische Artillerie-Zugmaschine M4 HST („High Speed Tractor“) nach Österreich zurückbringen. Gebaut im Jahr 1943 überlebte das Fahrzeug den gesamten Vormarsch der Alliierten von Frankreich bis Österreich, verbrachte dann zehn Jahre mit der US-Besatzungsarmee und wurde 1956 an das neue Bundesheer übergeben. 1970 wurden alle M4 ausgeschieden und an die US-Armee retourniert. Wieder über den Atlantik zurücktransportiert, wurden sie in den USA verkauft, viele landeten als Agrar- oder Forstschlepper, umgebaut auf Dieselmotore. Unser Fahrzeug überlebte unverändert bis 2007, als sie durch einen englischen Sammler angekauft und das dritte Mal über den Atlantik transportiert wurde. Nach vier Jahren Restaurierung war das Fahrzeug wie neu – wenn auch wieder im ursprünglichen US-Anstrich. Im Herbst 2016 brachten wir das Fahrzeug wieder nach Österreich, es wurde in die Bundesheer-Lackierung zurückversetzt und trägt nun die taktischen Zeichen der Artillerieschule, wie sie bis 2013 in der Martinekkaserne in Baden in unmittelbarer Nachbarschaft zur Heereskraftfahrschule bestand.

M4 High Speed Tractor in den Markierungen der Artillerieschule
M4 High Speed Tractor in den Markierungen der Artillerieschule
M4 High Speed Tractor mit gezogener schwerer Feldhaubitze 155mm
M4 High Speed Tractor mit gezogener schwerer Feldhaubitze 155mm

Ein zweites „Highlight“ das wir heuer präsentieren konnten, war der fertig restaurierte Prototyp des Pinzgauer 710K Baujahr 1967. Das Fahrzeug mit der Fahrgestellnummer 0001 wurde an der Heereskraftfahrschule erprobt, dann an das MilKdo Salzburg übergeben wo es auf dem TÜPl Hochfilzen eingesetzt wurde, und landete schließlich bei der 3. Panzergrenadierbrigade in Mautern. Ausgeschieden in 1984 verbrachte es dreißig Jahre trocken eingestellt aber unrestauriert, bevor es im letzten Frühjahr komplett zerlegt und neu aufgebaut wurde.

Am Samstag und Montag zeigte der Traditionsverband in Sondervorführungen auf der Festwiese das „Zu-Wasser-Bringen“ eines M3D Schubbootes. Antransportiert auf einem ÖAF sLKW G3 mit original Schubboot-Transportanhänger, wurden der hintere (Motor-) Teil des Bootes sowie der Vorderteil mit PK30 Bergekran vom Fahrzeug gehoben und „imaginär“ zu Wasser gelassen. Nach dem Zusammensetzen der beiden Teile wurde durch Starten der Bootsmotore die Betriebsbereitschaft des Bootes gezeigt. Das M3D Schubboot befindet sich im Eigentum des Heeresgeschichtlichen Museums und wird zusammen mit den beiden Patroullienbooten „Niederösterreich“ und „Oberst Brecht“ durch unseren Schwesterverband, die Marinekameradschaft Admiral Erzherzog Franz Ferdinand (MKFF, www.mkff.at), betriebsbereit erhalten. Nachdem die erste Vorführung am Samstag vom Anfahren des Krans bis zum Starten der Bootsmotore in 20 Minuten absolviert war, legten uns die Kollegen der Panzerlehrsammlung mit dem M60-Motortausch am Sonntag die Latte mit 11-½ Minuten recht hoch. Das HKFW Team meisterte auch diese Herausforderung – am Montag konnten die Bootsmotore ebenfalls nach bereits 11-½ Minuten gestartet werden!

„Zu-Wasser-Bringen“ des M3D Schubbootes von sLKW G3 mit Bergekran PK30
„Zu-Wasser-Bringen“ des M3D Schubbootes von sLKW G3 mit Bergekran PK30

Wie jedes Jahr ist „nach dem Fest“ bereits wieder „vor dem Fest“ – die Vorplanungen für die elfte Ausgabe von „Auf Rädern und Ketten“ sind gestartet!

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