Bereits mit der Gründung des Bundesheeres im Jahre 1956 war die Steyr-Daimler-Puch AG in der Lage, Lastkraftwagen aus österreichischer Produktion zu liefern. Einige wenige Exemplare des Steyr 380 wurden angekauft, aber bald repräsentierte der Steyr 480 in verschiedenen Varianten die neue österreichische LKW Produktion. Der neue Steyr Dieselmotor WD 413 bewährte sich im Praxiseinsatz und wurde leistungsgesteigert, bald verlangte das Bundesheer allerdings stärkere Fahrzeuge mit Alradantrieb.
1957 stellte Steyr den Typ 580 vor, welcher von 5 auf 6 Tonnen Nutzlast verstärkt war und in der Version 580g mit verkürztem Radstand auch mit Allradantrieb lieferbar war. Diese Fahrzeuge waren der erste „vollwertige“ Ersatz für die gelängegängigen LKW aus US-Hinterlassenschaft. Für das Bundesheer wurde auch eine eigene Version mit länger übersetztem Zwischengetriebe geliefert. Auch in der Zivil-Version war der 580g in Allradversion durch die fehlenden Scheinwerfer-Verkleidungen und den Verzicht auf Chromverzierungen am Kühlergrill erkennbar.
Dem „580er“ war zivil kein sehr langes Leben beschieden, bereits 1958 wurde er durch den Typ 586 mit dem neuen stärkeren und höher drehenden Sechszylinder-Motor WD 609 abgelöst. Bereits seit mehreren Jahren hatten Kunden eine stärkere Motorisierung gefordert, welche der immer steigenden Nutzlast der Fahrzeuge Rechnung tragen sollte. Anstatt den WD 413 auf eine Sechszylinder-Version zu erweitern, stellte Steyr 1958 den neuen WD 609 vor, welcher mit einer Leistung 120 PS bis in die 1980er Jahre (als WD 610) gebaut werden sollte. Es gab zwar eine Sechszylinder-Version des WD 413, die als WD 613 allerdings nur von Csepel in Ungarn in Steyr-Linzenzbauten (LKW und Busse) eingebaut wurde.
Der neue Sechszylinder-Motor wurde Ende 1958 im Steyr 586 vorgestellt, dieser letzte Hauber wurde bald auch als Allrad-Version angeboten. Ähnlich wie beim 480er erhielt das Bundesheer bereits vor der offiziellen Vorstellung auch Fahrzeuge mit dem neuen 6-Zylindermotor des späteren Steyr 586, allerdings noch in der Karosserie des 580g/Allrad.
Unser Fahrzeug war als Gast-Teilnehmer bereits im April 2013 auf dem Wiener Rathausplatz beim Festakt „50 Jahr MilKdo Wien“ sowie im Juni desselben Jahres bei „Auf Rädern und Ketten“ zu sehen, wurde später allerdings leider verkauft und aus den Augen verloren. 2018 tauchte es wieder auf, wurde angekauft und generalrestauriert. Es handelt sich hier tatsächlich um ein ehemaliges Fahrschulfahrzeug mit zweitem Bremspedal im Beifahrer-Fußraum. Es war im Bundesheer von September 1958 bis Februar 1987 im Einsatz.