Geländegängiger Zugkraftwagen, D, 75 t Schlepplast, mit Doppelkabine, Doppelseilwinde und Hiabkran
Nach 1956 verfügte Österreich nur über eine geringe Anzahl an leichten Panzerfahrzeugen, welche dem neu geschaffenen Bundesheer seitens der abziehenden Besatzungsarmeen (überwiegend der USA, jedoch teilweise auch der russischen Streitkräfte) überlassen worden waren. Für den Transport dieses Geräts waren noch aus dem 2. Weltkrieg stammende US-Fahrzeuge (System M19 mit Diamond Zugfahrzeug und Tiefladeanhänger sowie System M25 mit „Pacific“ Sattelzugmaschine und Sattelanhänger) vorhanden, welche jedoch ab Ende der 1950er Jahre durch österreichische Erzeugnisse ersetzt werden sollten.
Bereits ab Mitte der 1950er Jahre fertigte Gräf & Stift in Wien wieder schwere Allrad-Lastkraftwagen, sodaß Anfang der 1960er Jahre ein neues Panzertransportsystem erprobt und eingeführt wurde. Als Zugfahrzeug des ARPA 50t-Tiefladeanhängers wurde ein schweres 3-Achs Fahrgestell mit Mercedes-Benz OM355 6-Zylinder Saugdieselmotor und 230 PS Nennleistung aus 11.6 Liter Hubraum gewählt (die Typbezeichnung „ZA 230“ verweist auf ein „Zugfahrzeug, Allrad, 230 PS“). Die permanent angetriebene Vorderachse verfügte über keine Ausgleichssperre, die beiden Hinterachsen über druckluftbetätigte Ausgleichssperren.
Der Allradantrieb war nicht für schweren Geländeeinsatz vorgesehen, er war notwendig um die Antriebsleistung bei hohen Zuggewichten auf die Straße zu bekommen. Um ausreichende Belastung der Hinterachsen zu erreichen, befinden sich unter der Ladepritsche gußeiserne und dem Rahmen angeformte Ballastgewichte. Das Fahrzeug verfügt am Heck über zwei pneumatisch betriebene Wurfkeile um ein Zurückrollen des Zuges beim Anfahren am Berg zu verhindern. Die zwei hinter dem Fahrerhaus montierten ITAG Trommel-Seilwinden für Panzerverladung wurden mechanisch über den Fahrmotor angetrieben und hatten eine Zugleistung von jeweils 12.5 Tonnen, zusätzlich verfügt das Fahrzeug über einen hydraulischen HIAB Elephant 174 Ladekran mit max. 3 Tonnen Hubkraft.
Die Fahrzeuge wurden den Panzerbrigaden sowie den Bergestaffeln der Versorgungsregimenter zugewiesen, später fanden sich einzelne Fahrzeuge (wie auch unseres) bei den Werkstattkompanien der Artillerieregimenter.
Ab Anfang der 1980er Jahre begann die Entwicklung einer neuen Generation von schweren Transportfahrzeugen. Gräf & Stift war zu diesem Zeitpunkt bereits durch ÖAF übernommen worden, und die ab 1984 der Truppe zulaufenden, leistungsstärkeren 50-Tonnen Tiefladesysteme (die später für den Leopard 2 auf 55 Tonnen aufgelastet wurden) basierten bereits auf dem ÖAF F8 34.440 VFA Vierachser.